Gradmann-Stiftung schafft bezahlbaren Wohnraum für Pflegekräfte
„Es gibt einen großen Mangel an Pflegepersonal, uns fehlen die qualifizierten Mitarbeiter. Ein Grund hierfür in der Region Stuttgart ist, dass es keinen bezahlbaren Wohnraum gibt“, sagt Herbert Rösch, Geschäftsführer der Gradmann-Stiftung und von 1997 bis 2005 Oberbürgermeister von Ostfildern. „Um mehr Arbeitskräfte aus dem pflegerisch-sozialen Bereich halten und gewinnen zu können, müssen wir bezahlbaren Wohnraum schaffen“, so Rösch weiter.
Aus diesem Grundgedanken heraus verwirklichte die Gradmann-Stiftung den Neubau eines Gebäudeensembles in bester innerstädtischer Lage in Ruit. Entstanden sind an der Ecke Kirchheimer-/Hedelfinger Straße 14 Mietwohnungen mit einer Wohnfläche von 60 bis 105 Quadratmetern, die auch als Wohngemeinschaften genutzt werden können. Statt den üblichen 13 oder 14 Euro pro Quadratmeter zahlen Pflegekräfte für die Werkdienstwohnung rund acht Euro Kaltmiete. Das ist möglich, weil die Gradmann-Stiftung die Wohnungen als Träger subventioniert und an das Samariterstift Ostfildern als Generalmieter vermietet. „Bei Kündigung des Arbeitsverhältnisses muss man aus der Werk-dienstwohnung ausziehen“, erklärt Rösch und ergänzt: „Sollten allerdings Wohnungen nicht von Mitarbeitern genutzt werden, so werden sie auf dem freien Markt vermietet.“
Nach Angaben von Michél Hömke, Hausleiter des Samariterstifts Ostfildern, erfreuen sich die großzügig geschnittenen und lichtdurchfluteten Wohnungen großer Beliebtheit und wurden bereits vor Fertigstellung des Baus vermittelt.
Für die Erstellung des Neubaus wurden die bestehenden Gebäude abgerissen und rückgebaut. Insgesamt zählt der Wohnbau sechs Stockwerke, wobei sich das Objekt ab dem ersten Obergeschoss aus zwei getrennten Baukörpern zusammensetzt, die durch das gemeinsam genutzte Untergeschoss miteinander verbunden sind. Durch einen neuen Innenhof sind für die Mieter sieben Parkplätze entstanden, zudem wurden zusätzlich zwei Stellplätze auf der zur Hedelfinger Straße gewandten Gebäudeseite errichtet.
Das sich im Erdgeschoss befindende Café mit 30 Sitzplätzen drinnen und 20 Sitzplätzen draußen lädt Besucher zum Verweilen ein und soll zum neuen Treffpunkt in der Ortsmitte Ruits avancieren. Umgeben von historischen Gebäuden gliedert sich das „Haus Liselotte“ optisch in die dicht bebaute Innenstadt von Ruit. Somit wurde nicht nur attraktiver Wohnraum zu einem bezahlbaren Mietpreis für Pflegekräfte geschaffen, sondern auch ein Treffpunkt in bester innerstädtischer Lage errichtet. „Ich freue mich, dass dieses außergewöhnliche Kon-zept in Zusammenarbeit mit der Stadt Ostfildern, der Samariterstiftung, dem Architekturbüro Kauffmann Theilig & Partner aus Kemnat, dem Bauunternehmen Strobel aus Scharnhausen sowie der Stadtbäckerei aus Nellingen dieses Jahr, zum 30-jährigen Bestehen der Erich und Liselotte Gradmann-Stiftung, realisiert werden konnte“, sagt der Geschäftsführer der Gradmann-Stiftung, Herbert Rösch. „Damit wird die Stiftung ihrem Stiftungszweck und der damit verbundenen Philanthropie und Wohltätigkeit mit der Errichtung dieses Wohnbaus für Pflegekräfte erneut gerecht“, so Rösch weiter.
Am Dienstag, 27. Juli, wurde der Neubau offiziell eingeweiht. Rund 75 Gäste nahmen an der Einweihungsfeier von „Haus Liselotte" teil, zu der symbolisch im Innenhof des Gebäude-Ensembles ein Magnolienbaum eingepflanzt wurde.
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Titelbild oben: Ostfilderns Oberbürgermeister Christof Bolay (v.l.), Prof. Andreas Theilig von KTP und Herbert Rösch, Geschäftsführer der Gradmann-Stiftung bei der Einweihungsfeier. (Foto: Berlan_Demenz Support)