Das war der 5. Fachtag DeMigranz 'Mittendrin - aktiv dabei!'
Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einer Begrüßung durch Kerstin Schmenger, Projektmanagerin der Robert Bosch Stiftung, die mit lobenden Worten die Verlängerung des Projektes DeMigranz um ein weiteres Jahr, bis 31. Dezember 2023, offiziell bestätigte. Mittlerweile verzeichnet das DeMigranz-Team deutschlandweit Kooperationspartner, was für die Entwicklung des Projektes spricht. Am Kooperationspartner Hamburg stellte Sümeyra Öztürk exemplarisch vor, wie eine gelungene Zusammenarbeit laufen kann. Kurz und kompakt fassten sie und Christina Kuhn zusammen, was sich in den vergangenen Jahren, seit Projektstart, bei DeMigranz getan hat.
Die Themen im Überblick
Weitere Referent:innen der Veranstaltung waren Catrin Hanke und Annika Abel vom Sozialamt der Landeshauptstadt Stuttgart. Sie berichteten über die Bürgerbefragung von Personen ab 65 Jahren mit und ohne Migrationshintergrund im Stadtteil Stuttgart-Wangen. Dabei stellten sie anschaulich dar, wie sie insbesondere an die Bevölkerungsgruppe der älteren, meist nicht deutsch-sprechenden Bürger:innen herangetreten sind, um ihre Bedürfnisse herauszufinden, damit Teilhabechancen durch eine kultursensible gesundheitliche und pflegerische Versorgung ermöglicht werden.
Im nächsten Programmpunkt stellte Ute Hauser, Geschäftsführerin der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg, den mehrsprachigen Kurzfilm „Durch den Nebel“ vor und erklärte, wie Sensibilisierung bei Demenz durch Bewegtbilder und der richtigen Kommunikation gelingen kann.
Friederike Ekol vom ökumenischen Vorbereitungsausschuss der Interkulturellen Woche (IKW), berichtete über die Anfänge der Interkulturellen Woche 1975 und gab einen Ausblick auf die bevorstehende IKW, die vom 24. September bis 1. Oktober 2023, unter dem Motto „Neue Räume!“ stattfinden wird. Des Weiteren zählte sie Möglichkeiten auf, wie man die IKW mitgestalten und für sich als Organisation, Einrichtung, usw. medienwirksam nutzen kann.
Florian Zurheide, Projektkoordinator und Dozent im AWO-Bildungscampus, stellte das Projekt AMiDE - Approaching Multiethnicity and Dementia in Education and Work (zu Deutsch: Zugang zu Multiethnizität und Demenz in Bildung und Arbeit) vor. Im Rahmen des Projektes wurden Trainingsprogramme und -materialien in Zusammenarbeit mit Projektpartnern (aus der Pflegepraxis und den Bildungseinrichtungen) entwickelt, erprobt und evaluiert.
Das Ziel des Projekts war:
- Die Verbesserung der Kompetenzen von professionell Pflegenden in Bezug auf Multiethnizität/Multikulturalität und Demenz.
- Die Verbesserung der Kompetenzen von Lehrer:innen und Ausbilder:innen, die im Bereich Demenz und Migration aus- und weiterbilden.
- Die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Pflegearbeit und Pflegeausbildung durch den Aufbau neuer Verbindungen und dauerhafter Foren.
Das Projekt AMiDE wurde gefördert durch das europäische Programm Eramus +.
Von der Theorie in die Praxis
Umrahmt wurde der Fachtag von Workshops mit den Schwerpunkten:
- Auf- und Ausbau einer Demenzbegleiterschulung für Frauen mit Migrationsgeschichte
- Gestaltung von religions- und kultursensiblen Angeboten zum Thema Demenz
- Fortbildungsmodul Demenz für Gesundheitslotsen
Hinweis: Die Präsentationen der Referent:innen stehen zeitnah auf unserer Webseite zum Downloaden zur Verfügung.
DeMigranz ist ein Projekt der Demenz Support Stuttgart und wird durch die Robert Bosch Stiftung gefördert.
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