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Pal­lia­ti­ve Be­glei­tung - Gute Pra­xis

Palliative Begleitung - Gute Praxis

Die Ent­las­tung von An­ge­hö­ri­gen, Mit­a­r­bei­ten­den und eh­ren­amt­lich En­ga­gier­ten, die Be­woh­ne­rin­nen und Be­woh­ner in Pfle­ge­wohn­ge­mein­schaf­ten un­ter­stüt­zen, spielt eine ent­schei­den­de Rolle für eine er­folg­rei­che Be­glei­tung in der letz­ten Le­ben­s­pha­se. Am 25. April 2024 fand der drit­te und letz­te Teil der On­line-Se­mi­nar­rei­he „Pal­lia­ti­ve Be­glei­tung und Un­ter­stüt­zung von Pfle­ge-Wohn­ge­mein­schaf­ten“ statt.

Das Thema der Ver­an­stal­tung lau­te­te „Pal­lia­ti­ve Be­glei­tung – Gute Pra­xis“. An die­sem Abend nah­men 20 Teil­neh­mer:innen teil, dar­un­ter An­ge­hö­ri­ge, haupt­amt­lich Tä­ti­ge sowie eh­ren­amt­lich En­ga­gier­te.

Die Gas­t­re­fe­ren­tin des Abends, Irini Lieb­scher, die den am­bu­lan­ten Pfle­ge­dienst im Wil­fried Bör­ger­ling Haus in Hei­mer­din­gen bei Dit­zin­gen lei­tet, wurde von Dr. Anja Ru­ten­krö­ger, Ge­schäfts­füh­re­rin der De­menz Sup­port Stutt­gart, als Best-Prac­ti­ce-Bei­spiel ein­ge­la­den. Irini Lieb­scher stell­te die Ein­rich­tung vor und er­ör­ter­te, wie eine er­folg­rei­che Un­ter­stüt­zung in der letz­ten Le­ben­s­pha­se aus­se­hen kann.

Laut der Pfle­ge­dienst­lei­te­rin wurde die erste am­bu­lant be­treu­te Pfle­ge­wohn­ge­mein­schaft im Wil­fried Bör­ger­ling Haus im No­vem­ber 2021 er­öff­net. Die zwei­te star­te­te Ende 2023. Ins­ge­samt gab es in den Wohn­ge­mein­schaf­ten drei To­des­fäl­le. Irini Lieb­scher er­klär­te, dass der erste To­des­fall dazu An­lass gab, ein Kon­zept für die Mit­a­r­bei­ten­den zu ent­wi­ckeln, das ihnen im Um­gang mit sol­chen Si­tua­ti­o­nen Ori­en­tie­rung bie­tet.

Die Pfle­gen­den legen in den Wohn­ge­mein­schaf­ten be­son­de­ren Wert auf eine in­di­vi­du­el­le Ge­stal­tung des Ab­schieds. Sie be­rück­sich­ti­gen dabei die Wün­sche der Be­woh­ne­rin­nen und Be­woh­ner. Ein we­sent­li­ches Ele­ment im Ster­be­be­glei­tungs­pro­zess ist die Ma­te­ri­al­kis­te, die unter an­de­rem Öle, Schmei­chel­stei­ne, CDs mit Ent­span­nungs­mu­sik und Ker­zen ent­hält. Diese Kiste steht den An­ge­hö­ri­gen, Be­woh­ne­rin­nen und Be­woh­nern sowie den Pfle­gen­den je­der­zeit zur Ver­fü­gung. Was hin­ein­kommt, ent­schei­den die Ak­teur:innen in den je­wei­li­gen Wohn­ge­mein­schaf­ten selbst.

Um eine gute Ster­be­be­glei­tung si­cher­zu­stel­len, wer­den die Mit­a­r­bei­ten­den im Be­reich Pal­lia­ti­ve Care fort­ge­bil­det. Zudem nut­zen die Pfle­gen­den eine in­ter­ne Kom­mu­ni­ka­ti­ons-App, um sich über das Wohl­be­fin­den der Be­woh­ne­rin­nen und Be­woh­ner aus­zu­t­au­schen. Soll­ten Mit­a­r­bei­ten­de den Um­gang mit dem Thema „S­ter­be­be­glei­tung und Ab­schied­neh­men“ per­sön­lich, große Her­aus­for­de­run­gen sehen, wird im Ar­beit­s­um­feld Rück­sicht dar­auf ge­nom­men. Im Team wird über­legt, wer die Be­glei­tung über­neh­men könn­te und wie die Mit­a­r­bei­ten­den Un­ter­stüt­zung er­hal­ten kön­nen.

Nach dem Vor­trag er­hiel­ten die Teil­neh­men­den die Ge­le­gen­heit, Fra­gen zu stel­len. An­schlie­ßend wur­den sie in Klein­grup­pen auf­ge­teilt, um zu dis­ku­tie­ren, wel­che Ge­gen­stän­de ihrer Mei­nung nach in eine Ma­te­ri­al­kis­te ge­hö­ren.
Zum Ab­schluss der Ver­an­stal­tung prä­sen­tier­ten Su­san­ne Hor­bach und Tho­mas Kal­le­now­ski von der Fach­stel­le für am­bu­lant un­ter­stütz­te Wohn­for­men (FaWo) die neu­es­ten Er­geb­nis­se ihrer Um­fra­ge zur pal­lia­ti­ven Be­glei­tung in Pfle­ge­wohn­ge­mein­schaf­ten in Baden-Würt­tem­berg.

Die Um­fra­ge­er­geb­nis­se zei­gen, dass An­ge­hö­ri­ge im Ster­be­be­glei­tungs­pro­zess ein­be­zo­gen und un­ter­stützt wer­den. Dazu zäh­len viel­fäl­ti­ge Ge­sprächs­an­ge­bo­te mit allen Ak­teu­ren einer am­bu­lant be­treu­ten Wohn­ge­mein­schaft, Über­nach­tungs­mög­lich­kei­ten für An­ge­hö­ri­ge und auf Wunsch auch seel­sor­ge­ri­sche Un­ter­stüt­zung, sowie die ge­mein­sa­me Ge­stal­tung der Ab-schieds­ze­re­mo­nie mit den An­ge­hö­ri­gen. Wei­ter­hin wird deut­lich, dass nicht nur die Be­dürf­nis-se der An­ge­hö­ri­gen Be­ach­tung fin­den, son­dern auch die der Mit­be­woh­ne­rin­nen und Mitbe-woh­ner. Diese dür­fen an Ab­schieds­fei­ern in der WG oder Ge­denk­got­tes­diens­ten teil­neh­men, kön­nen sich per­sön­lich in Be­glei­tung eines Mit­a­r­bei­ten­den von der ver­stor­be­nen Per­son ver-ab­schie­den und bei Be­da­rf seel­sor­ge­ri­sche Un­ter­stüt­zung in An­spruch neh­men. Der Groß­teil der Wohn­ge­mein­schaf­ten be­rich­tet zudem, dass durch ver­schie­de­ne Ri­tu­a­le den Ver­stor­be­nen ge­dacht wird, bei­spiels­wei­se durch ein Ge­denk­buch oder in­ter­ne Ab­schieds­fei­ern.

Eine Zu­sam­men­fas­sung der bei­den ver­gan­ge­nen On­line-Ver­an­stal­tung „Das Ende des Le­bens gut be­glei­ten“ und „Ent­las­tung er­mög­li­chen und Wün­sche er­fül­len“ fin­den Sie auf der Web­sei­te der De­menz Sup­port Stutt­gart.

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