Mit dem Preis für eine herausragende Masterarbeit, der mit 3000 Euro dotiert ist, wurde Christine Naumann geehrt. Die Diplomingenieurin im ersten Studienabschluss erstellte als Absolventin des berufsbegleitenden multiprofessionellen Masterstudiengangs in ihrer circa zweijährigen Forschungs- und Entwicklungsarbeit einen Kriterienkatalog zur Identifikation wichtiger Kriterien der individuellen Wohnraumanpassungen. Das Besondere dabei ist die vorgenommene Verbindung der Perspektiven von Architektur und Pflegewissenschaft. Das Instrument kann insbesondere den medizinischen Dienst der Krankenversicherungen bei seinen Pflegebegutachtungen und -beratungen in Interaktion mit den Betroffenen unterstützen. Christine Naumann will damit dem Problem vorbeugen, „dass viel empfohlen wird, oft kostspielige Dinge, deren Anwendbarkeit oft gar nicht genug im Blick liegt. So kommt es schnell zu Fehlversorgungen. Um das zu vermeiden, gibt der Katalog für die jeweilige Versorgungssituation pflegefachliche und architektonische Entscheidungshilfen“.
Die beiden Preise für hervorragende Praxisprojekte, jeweils mit 1000 Euro dotiert, gewannen zwei Studierende im letzten Semester des multiprofessionellen Masterstudiengangs mit ihren jeweils eineinhalb jährigen Praxisforschungsprojekten:
Heike Becker, im Erststudium als Sozialpädagogin ausgebildet, erforschte unter einer beratungs- und pflegebezogenen Perspektive die Versorgungssituation dementiell erkrankter russisch-jüdischer Migranten der ersten Generation. „Ich war sehr überrascht festzustellen, wie schwierig es für diese Betroffenen ist, die üblichen Sozial- und Pflegeleistungen in Anspruch nehmen zu können, denn sie sind dazu oft erst einmal gar nicht berechtigt. Sie sind häufig auf die ganz unterschiedlich gehandhabten Finanzierungen ihrer Kommunen angewiesen. Aufgrund von Sprach- und Kulturbarrieren hapert es aber oft daran, diese sachgerecht zu beantragen“ resümiert Becker. „Vor diesem Hintergrund lag es mir am Herzen, gemeinsam mit der zentralen Wohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland nach wirksamen Unterstützungskonzepten zu suchen. Um diese richtig zu platzieren, sind noch Forschungen nötig, die sich mit der Generation ihrer Kinder, der zweiten Einwanderungsgeneration, beschäftigen. Das erforsche ich gerade in meiner Masterarbeit.“