Im Feld Demenz haben sich in den vergangenen Jahrzehnten international wie national unterschiedliche Selbsthilfegruppen gebildet. Bislang handelte es sich hierbei jedoch vorwiegend um Gruppen pflegender Angehöriger. Die unmittelbar Betroffenen selbst blieben weitgehend außen vor. Die Gründe hierfür sind zahlreich und auf unterschiedlichen Ebenen angesiedelt. Als besonders hinderlich erscheint dabei die Annahme, Betroffene seien zur wechselseitigen Unterstützung nicht imstande, wenn kognitive Kompetenzen beeinträchtigt sind. Die Wirkungsmacht dieses Vorurteils ist trotz wiederholter praktischer Widerlegung ungebrochen. Ihr muss im Interesse der Betroffenen Einhalt geboten werden!
Hintergrund
Vor zehn Jahren hat Demenz Support zusammen mit weiteren Organisationen und Partnern Impulse für die Entfaltung Unterstützter Selbsthilfegruppen von Menschen mit Demenz gesetzt [siehe Veranstaltung „Stimmig“ und Veröffentlichung des Arbeitspapiers „Unterstützte Selbsthilfe von Menschen mit Demenz – ein Startpunkt].
Eine aktuelle – notwendigerweise grobe – Bestandsaufnahme deutet an, dass es in Deutschland nur in einem geringen Ausmaß gelungen ist, dieses wichtige Anliegen voranzutreiben. Auch wenn Selbsthilfegruppen nicht für jeden Menschen geeignet bzw. hilfreich sind: Es ist ein dringliches Gebot zivilgesellschaftlicher Solidarität mit den Betroffenen, hier einen erneuten Anstoß zu wagen.
Damit dieser fruchtet, ist es wichtig,
- die Öffentlichkeit für dieses Erfordernis zu sensibilisieren und
- die Entwicklung durch Stärkung bestehender und Gründung neuer Gruppen voranzutreiben.